1. Glockenstuhl vor dem Rathaus

Der Glockenstuhl wurde 1699 von Worpsweder Bauern gestiftet. Die ursprüngliche „Betglocke“ läutete zu Taufen, Hochzeiten, Beerdigungen, bei Feuersbrunst und erinnerte die Dorfbewohner zu dem Gottesdienst in der Klosterkirche von Osterholz auf. Im Zweiten Weltkrieg verfiel die einstige „Bet- und Feuerglocke“. Eine neue Worpsweder Dorfglocke wurde an dem historischen Platz 1982 wieder errichtet und eingeweiht.


2. Findorff – Denkmal

In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts entstanden nach den Plänen von Jürgen Christian Findorff die Dörfer im Teufelsmoor. Findorff, 1720 in Lauenburg/Elbe geboren, starb 1792 in Bremervörde. Dem von den Moorsiedlern hoch verehrten und verdienstvollen „Königlichen-Moor-Commissar“ ist auf dem sogenannten Findorffberg 1799 das Denkmal errichtet worden.


3. Die Zionskirche

Die Worpsweder „Zionskirche“ ist in der Zeit des Siebenjährigen Krieges gebaut worden. Das Gotteshaus wurde am 3. April 1759 eingeweiht. Mit den Planungs- und Bauarbeiten ist der „Königliche Moor-Commissar“ Jürgen Christian Findorff beauftragt worden. Erster Pastor der Gemeinde Worpswede war Johann Friedrich Jakob Telge.


4. Paula Modersohn – Becker – Grab

Das Grabmal der berühmten Malerin Paula Modersohn-Becker befindet sich an der Ostseite des Worpsweder Friedhofes. Die einzigartige Künstlerin starb infolge einer Embolie im Alter von 31 Jahren am 20. November 1907. Das von dem Bildhauer Bernhard Hoetger geschaffene Grabmal „Werden und Vergehen“ ist eine viel besuchte Stätte im Künstlerdorf.


5. „Bonze des Humors“ / Bernhard Hoetger 1914

Der Bildhauer Bernhard Hoetger gestaltete 1912 fünfzehn Majolika-Keramiken. Diese Kleinplastiken sollen menschliche Wesenszüge zeigen. Der überlebensgroße „Bonze des Humors“ und die „Wut“ sind Kopien aus dem Figuren-Zyklus „Licht- und Schattenseiten“. Beide Guss-Steinplastiken sind 1914 entstanden.


6. „Hoetger-Ensemble“

Der Bildhauer und Architekt Bernhard Hoetger schuf in den Jahren von 1924 bis 1927 im expressionistischen Stil den Gebäudekomplex „Kaffee Worpswede“, die „Große Kunstschau“ und das „Logierhaus“. Das ursprüngliche „Logierhaus“ beherbergt seit 1999 die Verwaltung der Kulturstiftung des Landkreises Osterholz.


7. „Große Kunstschau“

Die „Große Kunstschau“ gehört zum Hoetger-Ensemble und wurde im expressionistischen Baustil 1927 von dem Maler, Bildhauer und Architekten Bernhard Hoetger geschaffen. Die Gebäudegruppe ist 1970/71 nach dem Plänen des Bremer Architekten G. Müller – Menckens durch das „Ludwig – Roselius – Museum“ erweitert worden.


8. Haus „Stolte“

Die Geschichte des Künstlerdorfes Worpswede nimmt ihren Anfang mit dem „Haus Stolte“, denn auf Einladung von Sophie Emilie Stolte kam der 18-jährige Kunststudent Fritz Mackensen am 13. September 1884 nach Worpswede. Die Gedenktafel am Hausgiebel unterstreicht den Dank Mackensens an die Familie Stolte. Mit seinem Besuch hatte Mackensen „Worpswede für die Kunst entdeckt…“.


9. Barkenhoff

Heinrich Vogeler kaufte 1895 in Worpswede ein strohgedecktes Bauernhaus. Das Anwesen, der Barkenhoff, wurde von dem Maler, Grafiker, Designer und Architekten in eine „Insel der Schönheit“ verwandelt. Nach einer wechselvollen Geschichte des Hauses hat seit 1981 hier die „Barkenhoff-Stiftung“ ihren Sitz und gehört heute zum „Museums – Verbund“.


10. Haus im Schluh

Als Martha Vogeler 1920 zusammen mit ihren drei Töchtern den „Barkenhoff“ verließ, errichtete sie im „Schluh“ 1920 und 1936 die beiden reetgedeckten Bauernhäuser, die aus umliegenden Moordörfern stammten. Das Emsemble „Haus im Schluh“ beherbergt Handweberei, Museum, Archiv, Café und Pension.


11. Worpsweder Bahnhof

Der Worpsweder Bahnhof wurde nach den Plänen von Heinrich Vogeler gebaut und am 24.12. 1910 eingeweiht. Ab 1978 wurde der Personenverkehr für viele Jahre eingestellt, aber seit dem Jahr 2000 verkehrt in den Sommermonaten wieder der „Moorexpress“ auf der historischen Bahnstrecke. Der Worpsweder Bahnhof ist seit 1980 ein Restaurant.


12. „Brünjes – Hof“

Im „Brünjeshof“ hatte die Malerin Paula Modersohn-Becker bis zu ihrem Tod 1907 ihr Atelier. Noch heute zeugt davon das speziell für sie eingerichtete Oberlichtfenster. Als der vielseitige Künstler C.E. Uphoff 1910/11 nach Worpswede kam, wohnte er ebenfalls in dem Bauernhaus. Seit 1913 ist das Anwesen im Besitz der Familie Uphoff.


13. Museum am Modersohn-Haus

In dem „Modersohn-Haus“ lebte das Künstlerehepaar Otto Modersohn und Paula Modersohn-Becker von 1901 bis 1907. Seit 1997 befindet sich in dem restaurierten „Modersohn-Haus“ und dem angrenzenden Museum eine umfangreiche Sammlung der „Ersten Worpsweder Malergeneration“.


14. Der Niedersachsenstein

Von der Idee bis zur Verwirklichung des Niedersachsensteins, gestaltet von dem Bildhauer, Architekten, Maler und Designer Bernhard Hoetger, vergingen nahezu acht Jahre. Erst nach heftigen Kontroversen konnte am 21.September 1922 das zwölf Meter hohe und aus rotem Backstein geschaffene expressionistische Denkmal eingeweiht werden.


15. Hoetger – Hof

Als Bernhard Hoetger nach dem Ersten Weltkrieg sein erstes Worpsweder Wohnhaus, den „Brunnenhof“, nicht mehr als zeitgemäß empfand und einem „Wunderheiler“ übergeben hatte, baute er 1921 an der Westseite des Weyerberges ein zweites ungewöhnliches Haus, das mit seiner unsymmetrischen Ausgestaltung einen expressiven Gesamteindruck vermittelt.


16. Kunstcentrum Alte Molkerei

Die Grundsteinlegung der Worpsweder Molkerei erfolgte 1940 und der Betrieb verarbeitete dann fast vierzig Jahre Milchprodukte. Seit 1978 wird das großräumige Gebäude als „Kunstcentrum Alte Molkerei“ genutzt. Zeitgenössische Worpsweder Künstler präsentieren dort ihre Werke. Außerdem finden Sie hier eine Malschule, ein Antiquariat, Atelier- und Künstlerwerkstätten, ein Restaurant, ein Café und das „Theater Worpswede“.


17. Künstlerhäuser

Die „Künstlerhäuser“ bestehen seit dem Jahre 1971. In den Ateliers haben über 400 Künstler/innen bis 2009 eine förderliche Unterstützung ihrer künstlerischen Arbeiten erfahren können. Die „Martin-Kausche-Ateliers“ in der Straße „Vor den Pferdeweiden“ werden ab 2010 von dem Verein „Künstlerhäuser Worpswede e.V.“ geführt und für die Künstlerförderung weiterhin genutzt.


18. Worpsweder Mühle

Die Worpsweder Mühle hat eine Geschichte, die bis in das Jahr 1700 zurückgeht. Eine Inschrift vermerkt mit dem Jahr 1838 den Bau der heutigen Mühle. Sie ist in gewissem Sinne zu einem Wahrzeichen des Künstlerdorfes geworden. Eine gründliche Renovierung des traditionellen Bauwerks ist in den letzten Jahren geschehen.


19. Neu-Helgoland

Über eine Klappbrücke führt bei „Neu-Helgoland“ ein Weg über die Hamme in die Weite der Niederung. Die Brücke, die heute unter Denkmalschutz steht, ist 1958 entstanden. Die Gaststätte „Neu-Helgoland“ war in früheren Zeiten ein Anlege- und Rastplatz für die Torfschiffer aus den Dörfern des Teufelsmoores.


20. Torfschiffswerft-Museum

Das Torfschiffswerft-Museum befindet sich in der Nähe von Worpswede im Ortsteil Schlußdorf. Die ehemalige Bootswerft, in der von 1850 bis 1930 über 600 Torfkähne hergestellt wurden, drohte in den 70er-Jahren zu verfallen. Der Heimatverein Schlußdorf übernahm das baufällige Gebäude, renovierte es und eröffnete 1977/78 das sehenswerte Museum.


Ortsplan

Die Publikation „Ein Tag in Worpswede“ von Dr. Helmut Stelljes ist im VDG – Verlag, Weimar 2015 erschienen.
Diese Veröffentlichung ist eine informative Ergänzung zu „Worpswede für Spaziergänger“.